Ich, Igelmama

So.
Nach Langem mal wieder ein

Erstmal tut es mir total leid, dass ich das so vernachlässige. Aber irgendwie komm ich kaum zu irgendwas.
Deswegen werd ich das Tier der Woche erstmal soweit auf Eis legen, dass es das nicht wöchentlich, sondern einfach unregelmäßig gibt.

Und jetzt gibt es eben mal wieder eines:

(Der afrikanische xP)

Der Weissbauchigel ist in der Heimtierhaltung noch recht neu und zählt auch noch zu den Exoten.

Allerdings erfreut er sich immer größerer Beliebtheit, leider, meist bei Leuten die das völlig falsch einschätzen.

Von daher ist die Durchschnittliche Lebenserwartung der Tiere in Gefangenschaft oft noch niedriger als in der Natur.

Denn viele Leute stopfen diese Tiere mit Obst voll, was sie schnell verfetten lässt und ebenso schnell zum Tod führt.

Igel sind Fleischfresser, man glaubt es kaum, auch unseren Einheimischen bekommt es viel besser wenn man ihm ein paar Mehlwürmer vor die Füße wirft, statt einer Banane.

Die afrikanischen Weissbauchigel füttert man am besten mit allerlei Insekten und Katzetrockenfutter, allerdings nicht das was man überall im Supermarkt bekommt, da ist nämlich grundsätzlich zuviel Getreide und Geschmacksverstärker drin (ja, auch für Katzen nicht sooo ideal).

Ganz gut macht sich auch Kittenfutter, also Futter für junge Kätzchen.

Man kann auch Katzenfeuchtfutter verfüttern, wobei man da bedenken muss, dass der Kot ziehmlich übel riecht, aber als kleines Schmankerl macht sich das immer gut.

Auch etwas Rinderhack (ohne Gewürze), Geflügel, gekochtes Ei (wobei manche auch rohes Ei geben,  da die Tiere in der Natur auch Nester plündern, aber die Gefahr von Salmonellen ist eben recht hoch) und ungewürzten Fisch d.h. mehr oder minder: nur Süßwasserfisch.

 

Zur sonstigen Haltung kann man sagen: es ist theoretisch nicht schwer, man muss praktisch nur bisschen was investrieren.

Erstmal ist zus agen: Igel sind Einzelgänger die sich nur in der Paarungszeit begegnen. Also haben sie kein problem mit Einzelhaltung.

Allerdings verträgt sich auch ein Pärchen gut und mit genug Platz (viel Platz) kann man sicherlich auch eine kleine Gruppe halten.

Allerdings sollte man bei der Paarhaltung bedenken: Igelweibchen werden normalerweise empfängnisbereit sobald sie mit einem Männchen im Gehege sind, d.h. mit nem unkastriertem Pärchen hat man ne Menge Spass an Nachwuchs, den man vermutlich nicht so möchte.

Aber man kann sie auch gleichgeschlechtlich halten.

Jedenfalls hält man sie in einem Terrarium von mindestens 1,20m länge (größer ist natürlich besser) und mindestens 50cm Tiefe (auch hier, größe: besser). Die Höhe ist nicht soo wichtig, aber man kann auch Ebenen in die Höhe bauen, wenn das Alles gut mit einer Leiter zu erreichen ist, Igel klettern zwar, aber nicht sonderlich geschickt :D)

In dem Terrarium sollte eine Wärmelampe, für tagsüber, unerreichbar installiert sein, da die Tiere sich sonst verbrennen könnten. Wenn tagsüber genug Licht ins Terrarium fällt, dann tut es auch eine Wärmematte oder ein Heizstein, jedenfalls sollte im Terrarium eine gewisse  Wärme entstehen, so um die 25 Grad sollte es tagsüber mindestens haben, nachts darf es auf 18-20 Grad absinken.

Zu erwähnen ist auch: die Tiere sind nachtaktiv, genauso wie ihre Verwandten bei uns hier. Sind also besonders interessant für Arbeitnehmer, die eh erst abends Zeit haben.

Aber auch tagsüber lassen sie sich mal sehen und mit einer handvoll Mehlwürmer, lassen sie sich auch gerne dazu bestechen auch mal so rauszukommen.

Weissbauchigel werden durchaus auch handzahm, lassen sich also auch mal auf die Hand nehmen und wie ich feststellen durfte, auch gerne mal ein wenig kraulen.

Erschrecken sie sich jedoch, stellen sie die Stacheln auf, das kann unangenehm werden.

Da Igel kleine Reisende sind, brauchen sie auch viel Bewegung und sollten einmal täglich genügend sicheren Auslauf bekommen.

Ich würde euch zwar gerne eine informative Website ans Herz legen, allerdings lassen sich nur übertriebene finden, also Websites des Grauens mit grellen Farben, übertrieben verliebten Blümchen/Igelfotos oder solche bei denen so viel zeug laden muss, dass es ewig dauert bis man die herunterfallenden Blüten erkennt.

Auf letzterer lassen sich zwar gute Infos finden, aber irgendwie kommt man nicht weit.

Wenn euch diese Tiere interessieren, dann hilft euch ein gutes Buch um einiges besser und zuverlässiger.

So: Und nun möchte ich euch die beiden Kleinen vostellen die ihr auf den Fotos seht.

Namen haben sie zwar noch nicht, aber ich mag sie trotzdem.

Ich bin durch Umstände an sie gekommen, die ich nicht weiter erläutern möchte, aber ich kann sagen: Sie kamen beim fressen zu kurz und sind von daher in der Entwicklung etwas hinter ihren Geschwistern, der eine mehr, der andere weniger.

Jedenfalls wohnen sie jetzt erstmal hier und werden von mir gefüttert.

Das mache ich seit Samstag und bin mit meinen beiden Jungs bisher ziehmlich zufrieden.

Sie sauen sich zwar beim Essen unglaublich ein und der Große hat sich gestern beim erstenmal "Selbst-entscheiden-wieviel-ich-esse" total überfressen und es prompt wieder ausgespuckt und etwas bauchweh gehabt. Dafür hat er heute den halben tag tief und fest geschlafen und hat sogar den Tierarztbesuch "verschlafen". Naja, besser als wenn er motzt, kugelt und masakriert. 

Der Kleine jedoch war heute den gaaanzen Tag auf Achse, so ein kleines Tier und so aktiv, kaum zu glauben.

Er war heute auch der Star der Tierärztin und ihrer Helferin, die haben sich so gefreut und mir so lieb geholfen.

Nunja.. damit verabschiede ich mich mal wieder, ich muss die kleinen noch füttern. Und der Große darf heute zum ersten Mal was "festes" probieren, ein wenig gekochtes Ei bekommt der Herr schon. 

Der Kleine muss noch bisschen warten, seine Entwiklung ist einfach noch zu weit zurück. 

Aber wir sind optimistisch :)

Einen angenehmen Montagabend wünsche ich.. wir. :)