Montag, 2. August 2010

Impressionen: S-Bahnfahrt

Hm. SBahn fahren.
Es gibt schöneres.
Zum Beispiel ICE fahren, ist viel angenehmer, selbst wenn man auf dem Boden hockt.

Ich stehe im Raum an der Tür und schaue mich um.
Direkt grade aus, zwei Glasscheiben entfernt, im nächsten Raum zwischen zwei Türen, steht ein junger Mann.
Mein erster gedanke war "Tontechniker".
Ich weiss nicht was es ist, aber irgendwas lässt mich ihn als Tontechniker sehen, eventuell auch Informatiker, aber der Tontechniker ist eindeutig auf Platz Nr1.
Da steht dieser junge Mann, ein schönes Geschicht, nicht mein Ding, aber schön, rund und irgendwie glatt, treue und liebe Augen, und schaut auf sein, ich weiss nicht, PSP? Irgendein Spiel fesselt seinen Blick jedenfalls.

Ich lass meinen Blick weiter wandern.
In der Vierersitzgruppe auf der anderen Seite vom Gang sitzt so ein typisches Püppchen von Mama. So ein "Mama-hats-nicht-geschafft-Model-zu-werden-also-tu-ichs-jetzt".
Wie ich darauf komm? Keine Ahnung, das strahlt dieses Mädchen aus.
Ihre Ausstrahlung, die viel zu knappen Hotpants, das Shirt das zwar hübsch ist, aber irgendwie zu edel für die Hotpants. Und auchd er Blick des Mädchens, lasst es 13 sein, wirkt sehr.. aufgepuscht.
Und siehe da, gegenüber des Mädchens sitzt die Mutti, eindeutig eine "Ich-fühle-mich-jünger-als-ich-bin-und-trage-deswegen-viel-zu-kurze-Röcke-und-Shirts"
Ja die schaut aus als hätte sie ihrer Tochter das häßliche Arschgeweih nur zu gerne erlaubt.

Auf der anderen Seite des Ganges scheint jemand der gleichen Meinung zu sein.
Ein vorzeige Schwuler. Nichtmal der Ohrstecker auf der richtigen Seite fehlt. Den kenn ich schon vom Bahnhof, wo er jeden Mann, darunter auch den Tontechniker, (er teilt wohl meine Meinung), "abgecheckt" hat.
Auch er beäugt die beiden Damen sehr kritisch.
Dann lässt er den Blick zu dem jungen Mann neben sich wandern und betrachtet ihn ganz genau.
Dieser bemerkt dies nichtmal, wo er doch viel zu müde ist, um die Augen aufzuhalten.

Eine Frau weiter hinten gähnt und das scheint ihr extrem peinlich zu sein.
Anscheinend ist das Gähnen auch ohne Sichtkontakt ansteckend, denn plötzlich gähnen auch zwei Leute, welche die Frau garnicht gesehen haben können.

Und während ich meinen Blick so schweifen lasse, denke ich drüber nach was die Leute so über mich denken müssen, wo sie mich hier stehen sehen.
Welchen Beruf oder welche Lebensituation dichten sie mir grade an? Oder bin ich nur ein flüchtiger Blick und sofort wieder vergessen?
Während ich so darüber nachdenke und der Zug in meine Station einfährt, entdecke ich einen jungen Mann, der mich angestrengt anschaut.
Der scheint sich etwas zusammen zu reimen und schaut direkt etwas ertappt aus.
Ich grinse ihn an und steige aus.

5 Kommentare:

  1. wenn ich das so lese vermisse ich fast schon das bahnfahren jeden tag.. ich hab auch immer gern die leute beobachtet! die meisten merken das gar nicht, weil sie lesen oder schlafen, um so besser ;)
    naja ok aber im sommer isses einfach nur eklig in öffis.. alles müffelt und bäääähh.. voll, eng, subtropisch.. bähbäh

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  2. ohja.. wär es heute mittag nicht relativ angenehm gewesen. dann wärs echt übel gewesen..
    weil an warmen tagen is es etweder bäh warm und ieh. oder total unterkühlt ><

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  3. Wow, du hast ja eine richtig poetische Ader <3
    Während dem Bahn fahren denke ich auch oft über die Menschen nach, die mich umgeben. Macht wohl die Langeweile.

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  4. @meraluna party:
    jahaaa, herkommen!!

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  5. Mich tangieren die Leute in der Bahn nur peripher, bin viel zu sehr damit beschäftigt alles um mich rum auszublenden. Da hilft die Musik die mich beschallt immer ganz gut. XD

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